Zur Struktur der Konferenz:
Die drei Workshop-Phasen setzen sich jeweils aus 90 min Workshop-Zeit plus 60 min AG-Phase zusammen. In dieser AG-Phase kann in Kleingruppen über besonders spannende, weiterführende oder auch neue Fragen aus dem vorangegangenen Worshop diskutiert werden. Als zweite Möglichkeit können AGs zu bestimmten Themen im Plenum vorher angekündigt werden - worüber ihr immer schon mal diskutueren wolltet... Außerdem kann die AG-Phase für Vernetzungtreffen, konkreten Erfahrungsaustausch oder was auch immer genutzt werden. Gerne setzen wir solche AG-Ankündigungen auch schon auf die Homepage.
Programm von 2007 hier
11:30-14:00 Uhr - Workshopphase I
14:00-15:30 ESSEN
15:30-18:00 Uhr - Workshopphase II
18:00 Uhr ESSEN
19:00 Uhr Abendveranstaltung
10:00-11:00 Uhr – Frühstück
11:00-13:30 Uhr - Workshopphase III
13:30-14:30 Uhr – Abschlussplenum
14:30 Uhr ESSEN anschließend Aktion
Sexismus – hä?
Sexismus,
das ist irgendwie klar, ... das hat was mit Machtverhältnissen und
Geschlecht zu tun... Aber wie genau lässt sich Sexismus definieren? Was
ist die Geschichte des Begriffs/Konzepts? Und wie lässt sich Sexismus
im Verhältnis mit verschiedenen anderen Begriffen/Konzepten verstehen?
Zuerst
genutzt in der US-Frauenbewegung der 60er Jahre ist das Konzept
Antisexismus integraler Bestandteil feministischer Kämpfe, doch sind
Antisexismus und Feminismus Synonyme? Hat Sexismus den
Patriarchatsbegriff abgelöst? Und wie ist Sexismus zu verorten in
Auseinandersetzungen um Heteronormativität und Heterosexismus?
In
unserem Workshop wollen wir eine kleine Reise durch die Welt der
Begriffe/Konzepte rund um Sexismus unternehmen. Wir wollen versuchen
auf historische und theoretische Kontexte verschiedener Begriffe
einzugehen, um auf dieser Grundlage zu diskutieren, mit welchen
Konzepten wir Politik machen (wollen): Was für uns jeweils
„antisexistische Praxis“ bedeutet/bedeuten kann.
Als
Workshopanbieterinnen werden wir gewisse Inhalte vorbereiten und eine
Struktur vorschlagen, doch sehen wir uns nicht als Expertinnen. Der
Workshop soll von gemeinsamen Diskussionen und dem Wissen aller
Teilnehmenden leben. Lust auf die Reise?
offen für alle Geschlechter
„What are words worth?!" - Workshop zu geschlechtsspezifischem Redeverhalten
von Anna & Tin
Reden
ist ein wichtiges Mittel für gegenseitigen Austausch. Allerdings ist es
oft schwer, sich mit dem Reden durchzusetzen. So kommt es vor allem in
gemischtgeschlechtlichen Gruppen oft zu unangenehmen Redesituationen:
Regelmäßig schneiden Leute einer das Wort ab, um dann selbst ausufernd
über Politik, die Welt und das Universum zu referieren. Nicht selten
sind es männliche Personen, die besonders dominant und redefreudig
auftreten. Niemensch wird als talentierte_r Redner_in geboren.
Selbstbewusst reden und diskutieren kann mensch jedoch lernen!
Im
Rahmen des Workshops setzen wir uns mit geschlechtsspezifischem
Redeverhalten auseinander und diskutieren Strategien für einen
selbstbewussten Umgang mit dominantem Redeverhalten.
Nur für Frauen, Lesben, Mädchen und Transgender!
'Mein Bauch gehört mir' oder § 218
mit Sarah Diehl und anderen
Laut
WHO stirbt alle sieben Minuten auf der Welt eine Frau an den Folgen
eines unsicheren Schwangerschaftsabbruchs. Weltweit setzen Frauen ihr
Leben aufs Spiel, weil ihnen der Zugang zu einer legalen Beendigung
einer ungewollten Schwangerschaft gesellschaftlich verwehrt wird. Auch
nach deutscher Gesetzgebung ist Schwangerschaftsabbruch laut § 218
Strafgesetzbuch immer noch rechtswidrig und kann mit bis zu 3 Jahren
Gefängnis geahndet werden. Lediglich der abmildernde Zusatz § 218 a
erlaubt
seit 1992 eine straffreie Abtreibung nach der sogenannten
Schwangerschaftskonfliktberatung
im Falle einer Gefahr für das Leben oder die körperliche / seelische
Gesundheit der Frau oder im Fall einer Vergewaltigung.
"Mein Bauch
gehört mir" - das Recht auf körperliche Selbstbestimmung von Frauen -
ist eines der ältesten und umkämpftesten Themen der feministischen
Bewegung und trotz des anderslautenden gesellschaftlichen Moraldruckes
ist es hierzulande
ruhig geworden um den § 218. Sarah Diehl bringt
einen neuen Impuls in die Debatte als Herausgeberin des Buches
"Deproduktion - Schwangerschaftsabbruch im internationalen Kontext"
(2006) und Regisseurin des neuen Filmes 'Abortion Democracy'. Sie
wird in einem Vortrag über die Arbeit der internationalen
Anti-Abtreibungslobby
und die verschlafene Politik der feministischen Bewegung berichten. Zur
Diskussion eingeladen sind ebenfalls AktivistInnen aus den
'Kampf-dem-§218'-Gruppen der 80er/90er Jahre.
Im Anschluß an den 1,5
stündigen Workshop habt ihr Gelegenheit, über die derzeitige Ruhe um
§218 zu diskutieren, neue Ideen zu entwickeln oder auch den Film
'Abortion Democracy' mit der Regisseurin anzusehen.
offen für alle Geschlechter
Antisexistische Männerpolitik und Alltag
von Sebastian Scheele
"Was
tun mit hegemonialer Männlichkeit im Alltag?" - Diese Frage stellt
Sebastian Scheele in seinem Buchbeitrag "Männer entdecken sein
Geschlecht – Überlegungen zu antisexistischer Männerpolitik und Alltag"
(in Genderkiller "Das Gute Leben", 2007).
Auf der Suche nach einer
Antwort schaut er in den verschiedenen Ansätzen von Männerforschung /
Männerbewegung / Männerprojekteszene nach emanzipatorischen Ansätzen.
Im Workshop wird Sebastian seinen Buchbeitrag vorstellen und es
wird
viel Raum für Diskussionen geben, z.B. über die Herstellung männlicher
Identität und Möglichkeiten der zunehmenden Dekonstruktion im
Alltagsleben, in Bezug auf Weiblichkeit und Homosexualität, auf Erfolg
/ Nichterfolg, auf die Beziehung zum eigenen Körper, zu Emotionalität,
zu Gewalt.
offen für alle Geschlechter
Der Nebenwiderspruch widerspricht - die Entwicklung des wissenschaftstheoretischen Parteilichkeitskonzeptes
am Beispiel der feministischen Pädagogik
von Johanna Peitsch
Während
der Begriff der Parteilichkeit allen irgendwie bekannt vorkommt, fällt
seine klare inhaltliche Füllung selbst der feministischen Literatur
schwer. Im Rahmen des Workshops sollen die marxistischen Wurzeln des
Konzeptes und seine feministische Weiterentwicklung dargestellt und die
Frage aufgeworfen werden, inwieweit eine feministische Pädagogik nicht
heute ihre Theorie vernachlässigt und was das für Parteilichkeit
bedeutet.
Am Beispiel der feministischen Mädchenarbeit kann
- Parteilichkeit
grundsätzlich als wissenschaftstheoretische Konzept
erkennbar werden
- feministische
Pädagogik auf ihre theoretischen Auslassungen und damit praktischen
Verkürzungen untersucht werden
- die
Frage nach einiger möglichen Unterscheidung zwischen Parteinahme und
Parteilichkeit in der Praxis gestellt werden
- und
diskutiert werden, ob eine feministische Parteilichkeit nicht mehr als
der Focus auf patriarchale Verhältnisse sein muss und welche Bedeutung
andere Unterdrückungsverhältnisse, nicht nur in der Mädchenarbeit darin
haben/ müssten.
offen für alle Geschlechter
Definitionsmacht – Einführung in das politische Konzept
Hannoveraner Gruppe angefragt.
Sexismus in der Aufklärungsarbeit für Migrant/innen
von Tülin Duman (GLADT e.V.), Yelda Özcan (Journalistin), Unn Gustafsson
(Journalistin)
In
sensiblen Bereichen wie der Prävention von HIV und Sexualaufklärung
werden oft u.a. muttersprachliche Informationsmaterialien verwendet.
Diese sollen helfen, sprachliche aber auch kulturelle Barrieren zu
überwinden – daher sind es meistens nicht einfache
Eins-zu-Eins-Übersetzungen. Bei der Medienentwicklung werden
verschiedene Aspekte mitberücksichtigt. Darunter offensichtlich auch
konservative Einstellungen und religiöse Vorstellungen, die bei der
Zielgruppe vorausgesetzt werden. Diese führen, unserer Ansicht nach, zu
nicht akzeptierbaren sexistischen Aussagen.
Dürfen Broschüren, die Aufklärung und/oder Prävention anstreben
sexistischen
Aussagen beinhalten? Darf Religion die Aufklärungsarbeit negativ
beeinflussen, wenn es um Nicht-Deutsche geht? Hat die so genannte
„Erreichbarkeit“ einen höheren Stellenwert als „Gleichstellung“?
Anhand
von zweisprachigen Broschüren der BZgA, wie z.B.: „Was Du schon immer
über Sex wissen wolltest...“, „Ein Thema für Männer mit Verantwortung“,
„Es gibt etwas, das Du vor Deiner Ehe wissen musst“ möchten wir
analysieren, diskutieren, aber auch neue Wege finden.
offen für alle Geschlechter
Von der Geschichte lernen: direct action und Radikalität in feministischer Bewegung
Von
Militanz kann hier in gegenwärtiger antisexistischer Bewegung kaum die
Rede sein - dies war aber keineswegs immer so! Welche Aktions- und
Organisierungsformen gab es schon und was für ein feministisches
Selbstverständnis stand dahinter? Welche Bedeutungen hat dies für
heutige Bewegungen? In dieser Veranstaltung wird es einerseits einen
Beitrag zur Radikalität in der so genannten Ersten Frauenbewegung
Großbritanniens geben. Außerdem werden in einer Gesprächsrunde Menschen
von
ihren Erfahrungen in der Berliner autonomen Frauenbewegung
während der ´80er/´90er Jahre berichten. Dabei soll nicht nur ein
Eindruck der damaligen Aktionen vermittelt werden, sondern auch eine
Kritik an dem homogenisierenden und ausschließenden Kampfbegriff 'Wir
Frauen' Thema werden. Und dazu gibt es zum Anschauen viele, viele
Bilder& Plakate aus der Zeit!
offen für alle Geschlechter
Anti-patriarchale Perspektiven für eine andere Welt
'Eine andere Welt ist möglich' titelte das Weltsozialforum 2002 - und
inzwischen ist dieses Motto überall wiederzufinden und scheint den
Basiskonsens für den Kampf gegen den weltweiten neoliberalen Kapitalismus darzustellen.
In
der linken globalisierungskritischen Bewegung gibt es
erschiedenste Problemanalysen, aber anti-patriarchale,
feministische oder queere Kritiken sind darin wenig sichtbar.
Einer der Gründe dafür ist, dass trotz der starken internationalistisch-feministischen Bewegung in den 70/80er Jahren
inzwischen
nur noch zersplitterte Gruppen an verschiedenen Orten kämpfen. In
diesem Workshop wird der Versuch gemacht, die verschiedenen
Schwerpunkte anti-patriarchaler, feministischer, queerer Kritik an
neoliberalen Globalisierungsprozessen zusammenzufassen, um dann auf
dieser Grundlage Handlungsperspektiven zu diskutieren.
Was hat die
Kritik an weltweiten Systemen mit meinem eigenen Leben zu tun? Wo kann
angesetzt werden, wenn wir solidarischer miteinander umgehen wollen?
Wie können anti-patriachale / feministische / queere Perspektiven
wieder sichtbarer
gemacht werden – in der Bewegung und auch weiter.
'There are thousands of alternatives' - für einen solidarischeren Kampf!
offen für alle Geschlechter
Praktisch werden - Antisexistisch Rollen spielen
Wir
wollen in diesem Workshop die Ohnmacht oder Ohnmachtsgefühle, die
oftmals in sexistischen Alltagssituationen auftreten, in einem
Rollenspiel mit euch durchspielen. Es soll um alltägliche Situationen
gehen: Diese Situationen können zum Beispiel sexistische Sprüche auf
einer Party sein oder Kommentare beim Spazieren durch die Stadt
beinhalten, die zusammen simuliert und die darauf folgenden Reaktionen
oder Nicht-Reaktionen „geprobt“ werden. So wollen wir einen möglichen
Umgang und Ausweg aus solchen Situation finden.
Dabei werden die
Teilnehmenden nur in ihre eigene Rolle eingeweiht, gerade um den
Überraschungsmoment mit zu simulieren. Im Anschluss daran wollen wir
uns über das gespielt Erlebte austauschen, Reaktionen analysieren und
unter Umständen eine weitere Runde spielen, die nun allen bekannt ist.
Im
Vorfeld werden wir mit allen Teilnehmenden einige Grundlagen des
Workshops festhalten, auf die sich alle verlassen können. Die
Teilnehmendenzahl ist nicht auf die Rollen begrenzt, sondern es soll
auch Möglichkeit geben als Beobachter_in teilzunehmen.
evtl. für FrauenLesbenTrans oder offen für alle Geschlechter, bitte auf Ankündigung vor Ort achten
Vernetzungstreffen zum Umgang mit (sexualisierter) Gewalt im queeren Kontext
von TAM
Eingeladen
zu dem Treffen sind alle Gruppen und Einzelpersonen, die sich gerne zum
Umgang mit (sexualisierter) Gewalt im queeren Kontext austauschen
wollen. Wir setzen uns seit einiger Zeit als Gruppe mit der Thematik
auseinander, versuchen, Konzepte zur Sensibilisierung für Verschiedene
Gewaltsituationen zu entwickeln, aber leisten keine konkrete
Unterstützungsarbeit. Wir würden gerne mit euch unsere Herangehensweise
diskutieren und andere Praxen kennenlernen. Fragen, die für uns gerade
wichtig sind: Wie verstehen wir Gewalt? Was bedeutet queer für uns? Wie
kann eine Sensibilisierung für Gewalt im queeren Kontext aussehen?
Welche Interventionen sind je nach Situation vorstellbar? Wir sind
gespannt auf den Austausch und mögliche Überschneidungen und
Vernetzungen.
offen für alle Geschlechter
Samstag 19:00 Uhr
Abendveranstaltung
Diskussion mit Inputs:
Unterstützung
bei sexualisierter Gewalt - Möglichkeiten, Konzepte, Praxis Es
sprechen: Wildwasser, Antisexist Contact- and Awarenessgroup, autonome
Unterstützer_in, (angefragt 4.Frauenhaus Berlin, LARA)
Sexualisierte
Gewalt ist nach wie vor stark verbreitet. Umfragen belegen: jede 7.
Frau wird vergewaltigt, jede 7. erfährt Gewalt in intimen Beziehungen
im häuslichen Umfeld, jedes 3.Mädchen und jeder 7.Junge erfahren
sexualisierte Gewalt in der Kindheit. Die FrauenLesbenbewegung holte
diese Gewalt aus dem Privaten, enttabuisierte sie, kämpfte gegen die
Gewalt und baute autonome Strukturen der Unterstützung auf. Aus
diesen Kämpfen entstanden viele der heutigen Beratungsstellen und
die Frauenhäuser. Diese Entwicklung war politisch umstritten, autonome
Politik stand einer Institutionalisierung gegenüber. Mittlerweile sind
institutionalisierte Frauenhäuser und Beratungsstellen immer
stärker
bedroht und finanziell unter Druck. Autonome Ansätze dagegen kranken
daran, dass es faktisch keine feministische Bewegung mehr gibt und die
autonome Unterstützungsarbeit von sehr wenigen getragen wird. Bei der
Veranstaltung werden verschiedene Projekte ihre Ansätze der
Unterstützungsarbeit vorstellen, um im Anschluss gemeinsam über
Möglichkeiten und Schwierigkeiten bei wesentlichen Aspekten der
praktischen Arbeit zu diskutieren.
offen für alle Geschlechter
Sichtbare Normen auffliegen lassen
Yeah,
the times they are a changin’? - Nicht so wirklich, wenn du deinen
Blick auf die Werbeaktionen da draussen richtest. Sexistische und
rassistische Bildstrategien funktionieren wie gehabt, und werden immer
wieder gerne eingesetzt, um Augen auf sich zu ziehen. Doch das muss
nicht so bleiben! Kritik daran lässt sich manchmal ganz direkt und
trotzdem subtil äussern. In diesem Workshop wollen wir einen Blick auf
aktuelle Werbestrategien werfen und uns dann gemeinsam einen kreativen
Umgang mit
deren Präsenz im öffentlichen Raum überlegen. Gerne könnt ihr
Beispielbilder in digitaler Form mitbringen. Alle anderen Materialien
werden gestellt.
offen für alle Geschlechter
Probleme der Unterstützungsarbeit
von Gruppe Antisexistische Praxis [GAP]
Unterstützungsarbeit für Betroffene sexueller Gewalt stellt oft für alle
Beteiligten
eine Herausforderung dar. Wie können wir betroffene Menschen darin
unterstützen mit dem Erlebten umzugehen? Wie können Konflikte
politisiert werden? Wie lässt sich gewährleisten, dass die eigenen
Ressourcen beachtet werden? Diesen und anderen Fragen rund um die
Unterstützungsarbeit möchten wir uns in einem offenen Austausch
annähern.
Der Workshop richtet sich sowohl an Personen, die Erfahrungen gesammelt haben als auch an Interessierte.
offen für alle Geschlechter
Drag und Sexismus
von viola und lcavaliero
Bei vielen Parties gibt es inzwischen Shows mit Kings, Tunten,
Inbetweens und nichtdefinierten Gebilden, die Künstlerisches
präsentieren.
Gesang, Lippensynchronisation, spoken word, Tanz - alles ist dabei und
politisch bedeutsam. Entweder aufgrund eines eigenen Anspruches, Denk-
und Handlungsmuster zu hinterfragen bzw. Erfahrungen mit
Diskriminierung zu thematisieren bzw. Empowerment für marginalisierte
Lebensweisen zu leisten - oder aufgrund einer entsprechenden
Zuschreibung, selbiges zu tun. Oder das genaue Gegenteil.
Die Frage, ob Drag in heteronormative und sexistische Verhältnisse
kritisch
eingreifen kann oder selbige reproduziert, ist eine immer noch viel zu
selten diskutierte. Wir wollen in einen Austausch treten über
Erfahrungen mit Drag Shows als Zuschauer_in, Organisator_in oder
Performer_in und dabei anhand konkreter Beispiel zum einen darüber
reden, wann Darbietungen sexistisch sind und auf welche Weise durch
Drag wessen Grenzen überschritten werden - und wann
Grenzüberschreitungen produktiv sind, wann nicht und wer dies
definieren kann und sollte. Und wir wollen darüber reden, was mensch
tun kann, wenn auf einer Bühne inakzeptables geschieht.
offen für alle Geschlechter
Ethnisierte / Rassifizierte Paradigmen des Sexismus und der Entrechtung
ein Workshop organisiert durch IFADE-Gender
In
diesem Workshop wollen wir uns mit der Frage befassen, wie sich
ethnisierte / rassifizierte Paradigmen auf die gesellschaftliche
Wahrnehmung von Sexismus auswirken. Insbesondere möchten wir eine
differenzierte Diskussion über die Intersektion von Sexismus,
Klassenverhältnisse und Ethnisierung/Rassifizierung aus Perspektive von
Frauen mit Migrationshintergrund anregen.
Unter anderem werden wir
uns damit auseinandersetzen, wie das Aufenthaltsrecht den Fortbestand
patriarchaler Strukturen fördert. Bislang hatte sich die feministische
Debatte hauptsächlich auf die Eingrenzung bzw. Abschaffung der
sog. „Ehebestandszeit“ konzentriert. Frauenrechtlerinnen weisen seit
Jahrzehnten darauf hin, dass der von Ehepartner abhängige
Aufenthaltsstatus Migrantinnen entmächtigt und dass es eine
fundamentale Ungleichheit in den Beziehungsalltag einbaut.
Neu ist
jedoch, dass in der aufenthaltsrechtlichen Praxis der Erhalt eines
eigenständigen Aufenthaltstitels (z.B. nach einer Trennung) zunehmend
vom Einkommen abhängig gemacht wird. Die Behörden prüfen, ob die
Betroffenen Transferleistungen wie z.B. Arbeitslosengeld-II beziehen
und ersetzen in diesem Fall den regulären Aufenthaltstitel durch einen
prekären Titel, der sog. „Fiktionsbescheinigung“. Im Workshop wollen
wir aufzeigen, wie diese Entrechtung ökonomisch benachteiligter
Migrantinnen – entgegen der Behauptungen der Regierung - Sexismus in
den Migranten-Communities begünstigt.
offen für alle Geschlechter